Station 8

Vordergrund

Selbstredend ist das Haupmotiv das Wichtigste im Bild. Warum sollte man sonst den Knopf drücken?

Wir wollen doch ein Bild machen, nicht nur ein Motiv abbilden. Das Motiv sollte so ins Bild gesetzt werden, dass das Gesamtbild einen attraktiven Eindruck macht und gerne angesehen wird. Dabei gibt es ein grundsätzliches Problem: die dreidimensionale Wirklichkeit soll auf dem zweidimensionalen Papier/Display trotzdem so wirken, dass zumindest eine Ahnung von Raum entsteht (Stichwort: Tiefenstaffelung).

Das macht man gerne dadurch, dass man Dinge ins Bild einbezieht, die nicht unbedingt mit dem eigentlichen Objekt zu tun haben müssen. Hauptsache, es entsteht so etwas Ähnliches wie eine räumliche Wirkung. Und das erreicht man, indem man irgendein Objekt, welches nicht zu nahe beim Basis-Motiv steht, so im Bildfeld anordnet, dass für das Auge des Betrachters der Eindruck von Tiefe/Raum entsteht.

Bei Landschaftsaufnahmen, auch bei Architektur, hat sich bewährt, nach einem größeren Zweig Ausschau zu halten und den Standort und/oder die Brennweite zu ändern, damit man diesen Zweig, ähnlich wie den Teil eines Rahmens, in die Bildfläche einbeziehen kann. Sehr attraktiv wirkt auch ein Torbogen, durch den hindurch man das Objekt (Haus/Brunnen…) fotografiert. Noch ein “aber”: Es muss nicht immer so einen Vordergrund/Rahmen geben. Probieren geht über studieren.

Tipp: Wenn man auf eine Fotoexkursion geht, kann es nützlich sein, einen größeren Zweig mitzunehmen, um im Bedarfsfall denselben passend ins Bild zu halten. Zugegeben: ein Torbogen ist in dieser Hinsicht ein wenig unhandlich.